8. - 11. November

12 november 2022 - Karas Region, Namibië

Liebe Leute

Hier mein Tagebuch von den ersten 4 Velotagen. Viel Vergnügen! (Ich schreibe dieses Mal auf dem Handy, deshalb noch mehr Tippfehler..)

8. November
Es ist kurz nach 4 Uhr, ich bin bereits mehr als eine Stunde auf dem Camping und mein erster Velotag übertraf schon meine Erwartungen. Aber doch der Reihe nach.

Das üppige Frühstück (English and Continental) reichte für die nächsten 70 km.
Um 8 Uhr gab ich  meinen Zimmerschlüssel bei der Reception ab und machte mich auf den Weg. Die ersten 2 km bis zum Kreisel kannte ich bereits von gestern. Dann war alles Neuland für mich: gute Strasse (ohne Velostreifen), wenig Verkehr und es war flach. Die wenigen Autos brausten zwar in hohem Tempo an mir vorbei, aber der seitliche Abstand war mehr als in Ordnung. Nach 20 km mein erster Halt bei einer offiziellen Picknickstelle und erst da merkte ich, wie  warm es war...
Nach gut 30 km hiess es Abschied nehmen von der Asfaltstrasse und diese werde ich in der nächsten Zeit auch nicht mehr sehen. Ich war sehr gespannt darauf, wie die Qualität sein würde... es war und ist super gut zum Fahren.
So  erreichte ich nach ca.50 km schon vor 11 Uhr den Naute Damm und kurz darauf die Distillery. Ein kurzer Colazwischenstop (für den Grappa war es doch zu früh für mich) mit schöner Aussicht auf die ganze Anlage.
Weiter ging es durch die weitläufige wunderschöne Landschaft, die mich sehr an den Norden von Argentinien-Chile erinnerte. Dies ist auch normal, befinde ich mich doch etwa auf der gleichen geografischen Breite.
Nach 70 km ein Hungergefühl, getrocknetes Rinderfleisch, Nüsse und eine Birne reichten aus für die letzten 18 km hierher.
Wo  befinde ich mich? In einer Oase.... ein Einheimischer hat vor sechs Jahren diese Farm gekauft (inkl. Bahnhofgebäude...) und hat zusammen mit seiner Frau etwas Cooles daraus gemacht (schaut die Fotos an). Ich gönnte mir ein Bier und plauderte mit drei Deutschen, die mich kurz davor im Auto überholt hatten.
Sie bezahlten auch mein Bier....
Dann gings zu meinem Platz: eigenes WC und Dusche, sowie eine Kochstelle. Hammer! So geniesse ich hier den späten Nami und werde später kochen. Zuerst jetzt aber auf Fotosafari.
Ja, und das mit dem Kochen wurde dann nichts. Das Vorwärmen mit dem Zündhölzli reichte nicht. Da muss ich mir etwas einfallen lassen. Zum Glück durfte ich meine Teigwaren dann in der Küche bei der Frau kochen.
So, den ersten richtigen Sonnenuntergang durfte ich auch sehen!


9. November
Tagwache um 5.40 Uhr nach einer guten Nacht. Am Morgen wehte schon ein frischer Wind (nicht aus der guten Richtung). Das Morgenritual wie immer: Zelt aufräumen, Morgenessen mit Müesli, dann Crackers (Wasa-Knäckebrot hat den Weg nach Namibia noch nicht gefunden) mit Honig (wegen der Hitze keine Konfi) und einen (lauwarmen) Kaffee. Die gute Thermosflasche musste zuhause bleiben, den grossen Bidonhalter brauche ich für eine zusätzliche 1.5 l Wasserflasche..
Um 7.00 Uhr bei der Frau vom Camping noch die Flaschen auffüllen, und dann konnte es losgehen. Wegen des Windes weniger schnell, aber was soll's. Zum ersten Mal sah ich Tiere: einen Springbock (nehme ich an) und Strausse. Aber keine Chance, ein Foto zu machen.
Die Landschaft auch heute weitläufig, dennoch hatte es ein paar Steigungen drin. Nach 30 km bog ich in die Zufahrtsstrasse ab und ein Basler Ehepaar fragte nach, ob alles in Ordnung sei. Und die Frage, ob ich Benzin brauche, war eigentlich als Witz gedacht, aber völlig passend. Sonst winken die meisten Touristen mit ihren Toyotas ( inkl. Dachzelt)
Die letzten 18 km hierhin zum Cañon Roadhouse waren sehr einfach, die sandigen Passagen nahmen zwar etwas zu.
Epi, der Mechaniker, half mir dann beim Austauschen des Brennstoffes. Von jetzt an koche ich mit "unleaded 95". Die Hauptprobe gelang, heute dann noch die Premiere.
Nach einem Zmittag suchte ich meinen Platz auf, erinnerte  mich etwas an einen Autounterstand, aber alles i.O.
So, jetzt gehe ich noch auf einen Spaziergang und dann beginnt mein Abendprogramm.
Zum Glück funktioniert der Kocher wieder...

10. November
Um 7 Uhr startbereit. Heute als erste Etappe nur 17 km bis nach Hobas, Eintrittsort zum Fish River Canyon. Da die meisten Touristen schon weg waren, konnte ich mir einen schönen Schattenplatz aussuchen.
Dann ging es los Richtung Canyon. Die Strasse bestand vor allem aus Wellblech. Zum Glück fand ich ganz links am Rand einen "Radstreifen".
Nach 10 km erreichte ich die Aussichtsplattform: Was für eine Aussicht! Wie "Nichts" wir Menschen in einer solchen Landschaft sind....
Der Fish River Canyon ist der zweitgrösste Canyon unseres Planetes. Zwischen April und September kann man einen 5-tägigen Trekking im Flusstal machen. Zu dieser Jahreszeit sind wegen der Hitze selbst Tagestouren verboten. Aber ich bevorzugte sowieso den Überblick von oben. Das Licht änderte von Minute zu Minute. Auch der  Abstecher zum zweiten Aussichtspunkt lohnte sich.
Nach gut zwei Stunden und einigen "Schwätzlis" mit anderen Leuten gings zurück.
Jetzt liege ich im Liegestuhl am Pool und mache Siesta. Morgen noch früher wegfahren, es gibt eine längere Etappe.

11. November
Es ist 14.30 Uhr, ich bin nach 70 km wieder in einer Oase angekommen (Ai-Ais mit Hot Springs), habe soeben mit einem Deutschen Ehepaar geluncht und mein Zelt steht schon wieder.
Ja, und das mit dem früher Wegfahren war dann so eine Sache. 5.30 Uhr wollte ich aufstehen, war auch wach. Da hörte ich draussen bei den Abfallcontainern Geräusche. Sind die Putzequipen schon an der Arbeit? Ich schaute zum Zelt hinais und sah Baboons (Paviane) herumrennen. Sie kehrten jeden Mülleimer um, auf der Suche nach etwas Essbarem. Gut, dass ich alle Taschen in der grossen Tasche verpackt habe.. plötzlich doch ein "Plastikrascheln". Sh.....ich habe den Sack mit der Aussenzelthülle, Reserveheringe und Zeltstange auf dem Velo gelassen...  nachdem ich mich sicher fühlte (die Nachbarn waren auch draussen), dann endlich aufstehen und zusammenpacken. Ach ja, der Sack fehlte tatsächlich. Na dann nach dem Motto des Taxifahrers:"There is always a solution for a problem" dann halt die grosse Tasche als Zeltsack benutzen.
Nach dem Einpacken doch noch ein Kontrollgang durch den "hinteren" Teil des Campings. Und was sehe ich? Meinen Zeltsack, wieder mal Schwein gehabt...

Die Fahrt heute sehr, sehr abwechslungsreich. Schaut die Fotos an. Zudem sah ich wieder einige Tiere, zum ersten Mal eine Herde Oryx. Leider waren auch sie wieder zu schnell weg.
Die letzten 10 km hinunter durch den Canyon darf ich morgen wieder hinauffahren. Macht aber gar nichts.
Jetzt freue ich mich auf den Pool.

Der nächste Bericht folgt.

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