Anreise 30.8. - 1.9.

Heute Morgen startete ich zu einem neuen Trip. Nach 2021 möchte ich noch mehr oder andere Ecken von Albanien und Nordmazedonien, sowie zum ersten Mal Nordwestgriechenland entdecken. Ich habe rund 4 Wochen Zeit, wobei die An- und Rückreise mit Zug und Schiff ca. 4 Tage beanspruchen.
Zur Zeit ist das Eisenbahnnetz in der Schweiz etwas chaotisch: wegen des Unglücks im Gotthardtunnel dauerte die Fahrt von Zürich nach Mailand eine Stunde länger, was kein Problem war. Ein kleines Problem entstand nur, weil sie zwei Züge zusammenlegten und die vier Veloplätze an acht Personen verkauften...mit Teamwork (ausser der junge Egomann, der als erster einstieg und in Bellinzona als einziger ausstieg) gelang es uns (NL, D, CH), die Velos zu deponieren. Auch die Sitzplätze waren eigentlich doppelt belegt.
In Mailand dann eine 8 km lange Fahrt durch die Stadt zum Hotel. Dieses hatte ich ausgewählt, weil es näher beim Bahnhof Rogoredo liegt, wo mein Zug morgen früh Richtung Ancona abfährt. Meine Vorbereitung (Karte machen, Street View) zahlte sich aus: ohne Probleme fand ich die Unterkunft. Passte mich schnell dem Italienischen Fahrstil an. Nur einmal ein kurzes Intermezzo: ein Auto fuhr  rückwärts und sah mich nicht, musste schnell mal auf das Auto hauen...seine Reaktion à l'Italia, meine Reaktion à l'Italia...
Früh ins Bett, Tagwache um 6 Uhr.

Kaum wurde es heute morgen hell, fuhr ich zum Bahnhof Rogoredo. Dort funktionierte leider der Lift zum Perron nicht. So "musste" ich einen jungen starken Mann um Hilfe bitten, mir das Velo inkl. Gepäck die Treppe hochzutragen. Der Intercity nach Ancona (eigentlich nach Lecce) kam pünktlich und im Velowagen war mein Vittorio vorerst alleine. Nach etwas mehr als fünf Stunden Fahrt kam ich (pünktlich) in der Hafenstadt an. Um 17.00 Uhr sollte die Fähre fahren, also noch Zeit genug für ein Italienisches Mittagessen. Dann ging es zum Ticket Office, wo ich mein bestelltes Billet abholen konnte. Es war noch etwas suchen, bis ich das richtige Schiff fand. Viele Autos/Camper hatte es nicht, jedoch wie erwartet unzählige Lastwagen mit Occasionsautos....wieder die bekannten Deutschen Marken😊.
Mit einer einstündigen Verspätung verliessen wir Ancona. Morgen Mittag erreichen wir Durrës, vorher aber (hoffentlich) viel schlafen.

Zum Thema Schlafen: ich hatte nur einen Sitzplatz reserviert, und keine Kajüte. Von früheren Reisen wusste ich, dass sich doch alle "irgendwo" hinlegen. Nachdem mich zweimal derselbe Hund 😒 in meinem Gesicht beschnüffelt hatte, wechselte ich meinen "Doppelsitz" in eine Viererreihe um, und konnte nun "richtig" liegen. Freue mich jedoch darauf, von nächster Nacht an, möglichst oft wieder im "eigenen Haus" zu schlafen😊.

Auf der Fähre sind viele Rastaleute aus Italien. Es scheint, dass in Durrës über das Wochenende ein Technofestival stattfindet...ohne mich.
Beim Morgenessen traf ich vier Personen aus Liechtenstein/Basel/Österreich. Eine Frau ist Krankenschwester, ihr Mann Kinderarzt und sie unterstützen seit Jahren Projekte in Albanien für kranke Kinder. Eventuell treffe ich die Gruppe nächste Woche noch einmal.
Mit zwei Stunden Verspätung (who cares?) kamen wir in Durrës an. Zuerst zum Bancomat, dann eine etwas längere Fahrt (nicht so vorbereitet wie durch Mailand...) durch Durrës zum Camping. Ich muss wieder gut aufpassen, ob die Senklochdeckel auch wirklich montiert sind; die Klingel wurde auch schon rege benutzt... der Besitzer des Campings Scoturk (ihr könnt euch die Geschichte des Campings erahnen) ist sehr nett, mein Zelt steht unter Trauben und den heutigen Abend werde ich wahrscheinlich auf der Dachterrasse des Hauses verbringen, ausser es finden mich noch mehr (Stech)mücken.
Morgen geht's los! Freue mich.

Lg und bis zum nächsten Mal