24. Juni - 29. Juni

30 juni 2023 - Seattle, Washington, Verenigde Staten

Hallo zusammen
Schon bald Juli und mittlerweile ist es hier auch warm, oder heiss!
Die letzten sechs Tage im Überblick:

24. Juni
Meine heutige "Herausforderung" war, möglichst lange dem doppelspurigen Hw 95 auszuweichen. Dies gelang mir auf den ersten 40 km gut. Zum Teil hatte ich sogar einen Radweg. Danach musste ich auf diesen Hw einbiegen. Zum Glück konnte ich wieder vom Rückenwind profitieren. Für Fotos gab es aber wenig sehenswerte Sujets. Ich hatte genau eine Möglichkeit zum Einkehren, und diese nutzte ich natürlich (wieder mal einen Burger und Pommes). Mein heutiger Camping sollte südlich von Sandpoint sein, 5 km von der Hauptstrasse weg am See. Es war Samstag...ehrlich gesagt wusste ich vom Internet, dass es keinen Platz hatte. Aber man kann es ja probieren .. oder mit jemandem den Platz teilen (wie auch schon gemacht auf anderen Reisen). Die Hostin blieb "hart", war aber sehr behilflich und fuhr mich in ihrem Golfwagen zum Office, damit ich einen andern Camping (nördlich von Sandpoint) anrufen konnte.
Dieser Host bestätigte, dass es noch Plätze habe (sowieso für Zelte). Also fuhr ich zuerst in die Stadt und gönnte mir eine Glace. Ich kam ins Gespräch mit Anja, ursprünglich aus Konstanz, die aber schon beinahe 30 Jahre in den Staaten lebt. Sie verstand sogar mein Schweizerdeutsch.
Dann endlich zum Camping: Fairgrounds. Der Host wartete schon auf mich, war etwas enttäuscht, dass ich ihm keine Glace mitbrachte 😉, und zu meiner Überraschung bezahlte ich nur $15.- pro Nacht statt $25.- und es hat sogar Duschen! Ich bezahlte für zwei Nächte, weil ich morgen die Bootstour gebucht hatte.

25. Juni
Heute ein Ruhetag mit:
Zmorge (mit Gratis Stierschau nebenan)
Kaffee und Beilage in der Stadt
Park
Bootsfahrt
Zmittag (am gleichen Ort wie Kaffee, zum Empfehlen)
Walmart (Benzin für den Kocher)
Etappen für die nächsten Tage planen.

26. Juni
So, weiter ging es! Weil der Sommer jetzt auch Nord-Idaho erreicht hatte, wollte ich früher starten. 7.15 Uhr konnte es losgehen. In der Plastikmappe meiner Steuertasche hat neu die Karte 1 der "Northern Tier" Route Platz genommen. Diese Karte ist aus der ACA-Reihe. Habe schon 2015 und 2017 diese Radkarten benutzt.
Diese Karte wird mich (fast) bis ans Ziel führen, sofern ich es nicht plötzlich doch "langweilig" finde und wieder selber etwas zusammen"bastle". Den Anfang änderte ich bereits, da ich wieder hätte südwärts fahren müssen. Also begab ich mich bis Priest River auf den Highway 2 (auch dieser würde mich nach Seattle bringen) und bog dann auf die "Kartenroute" ab. Es ist auch immer ein bisschen Qual der Wahl: weniger Verkehr, dafür mehr Steigungen und mehr Hunde.... in Newport erreichte ich den McD und auch den Staat Washington. Wieder auf die Alternativroute auf der rechten Flussseite des Pend d'Oreille Rivers. Ich musste auf der Karte nachschauen, ob ich flussabwärts oder -aufwärts fuhr...(es war flussabwärts). Nach knapp 80 km erreichte ich das Städtchen Usk (nicht Urk 😉) und wenig später den Camping. Etwas moderneres....im Clubhouse hätte man eine 10 köpfige Familie unterbringen können. Von den Campern in ihren grossen Wohnwagen wurde der Raum, glaube ich, überhaupt nicht benutzt.. ich würde hier keine Ferien verbringen, aber für eine Nacht tiptop!

27. Juni
Meine Fahrt auf der Le Clerc Road (ich denke, dies ist der alte Highway) durch das Kalispel Indian Reservation war von der Landschaft her doch etwas eintönig: Tannen, Tannen und Tannen. Die Abwechslung kriegte ich aber, als ich mich durch sechs aggressive Hunde durchkämpfen musste! (HSH! Findet selber raus, was diese Abkürzung bedeutet)
Etwas später traf ich die beiden ersten von total 13 Radfahrern(!). Es war ein älteres Ehepaar (was dies auch wieder heisst), welches in Seattle gestartet war und nach Hause (Maryland) fahren will. Weitere 5 Paare kreuzte ich später, sprach sie aber nicht. Entweder waren sie oder ich in einer Abfahrt. Und vielleicht wäre ich vor lauter Plaudern jetzt noch unterwegs. Wahrscheinlich werde ich in den nächsten Tage noch mehr treffen.
Nach 67 km begann um 12.30 Uhr der Anstieg. Und der Wettergott meinte es gut mit mir: Wolken zogen auf, so dass es nicht blutheiss, sondern nur warm-heiss (25 Grad?) war. Nach der letzten Steigung hiess es Regenjacke und Überschuhe anziehen, um etwa 6 km später doch durchnässt hier auf dem Camping anzukommen. In der Zwischenzeit geduscht und alles wieder trocken. Und jetzt noch kochen. Hätte vielleicht doch nur ein kleineres Bier kaufen sollen🙄.

28. Juni
Wieder blauer Himmel am Morgen. Auch heute vor 8 Uhr bereit.
Das mit der Route "zusammenbasteln" begann schon heute. Da der Verkehr auf den ersten 30 km (es ging auch alles leicht hinunter) erträglich war, blieb ich bis Colville auf dem Highway 20. Die Bäume versperrten mir meistens die Aussicht😟. Um 11 Uhr ein frühes Mittagessen vom "Safeway" in Form von Basilikum-Teigwaren-getrocknete Tomaten-Salat.
Bis zum Überqueren des Columbia Rivers nach Kettle Falls eine Kombination von Hw20 und "Kartenroute". Gute Wahl getroffen. Auf dem Highway immer noch viel Truckverkehr. Wenn das nur nicht bis Seattle so bleibt...
Nach der Brücke dann eine länger geplante Pause bei der Tankstelle. Ich musste sowieso meinen Wassersack füllen, da der 12 km entfernte Camping kein Wasser hat, oder ich irgendwo am Abend mein Zelt aufstellen würde. Morgen stand der "Sherman Pass" auf dem Programm. Die Tankstelle liegt auf 400m.ü.M., die Passhöhe auf fast 1700m.ü.M.
Ja, und dann spielte sich folgende Szene ab: als ich in der Toilette den Wassersack am Füllen war, kam "Mrs Fuel" und teilte mir mit, dass ich das Wasser bezahlen müsste. Etwas erstaunt fragte ich: "Okay, how much is it?" "1 Dollar". "And how much water can I take?" "As much as you like". Sie verschwand und taucht eine Minute später "mit Verstärkung" wieder auf. "For this bag you have to pay 2 Dollars". Es ging mir doch nicht um diesen Betrag, kann mich aber nicht erinnern, dass ich jemals für Wasser bezahlt habe. Ich gönnte mir noch eine Zwischenverpflegung und ging an die Kasse: "I have to pay 2 dollars for the water which I find ridiculous but I pay". Kamen von links 2 Dollarnoten von einem andern Kunden auf den Tisch "geflogen", mit seiner Bemerkung:"it is not their mistake." Das war mir aber auch nicht recht. So donierte ich den gleichen Betrag für besitzerlose Katzen...
Nach 13 km erreichte ich den Camping, der mir "bärensicher" erschien: keine Hinweistafel, nicht allein und es hatte so viele Huckleberries, dass ein eventueller Bär sicher diese gegessen hätte und sich nicht hinter meine Taschen gemacht hätte.
Zum ersten Mal auf dieser Reise "Dusche" im Fluss.

29. Juni
Heute schon um 6.45 Uhr bereit, um den Shermann Pass in Angriff zu nehmen. Und es ging "sauguet" und vor allem freute mich, dass es fast keinen Verkehr hatte. Bäume hat es noch immer viele, sogar beim Scenic Overlook kurz vor der Passhöhe versperrten sie mir die Aussicht.
Es ist übrigens der höchste, ganzjährig befahrbare Pass in Washington.
Die 25 km lange Abfahrt nach Republic (gibt es irgendwo auch ein Democracy??) war dann wieder ein grosses Vergnügen, kaum bremsen!
Nach dem Zmittag schon auf den Camping.
In den nächsten Tagen warten noch vier weitere Pässe auf mich. Ihr werdet mehr davon im nächsten Blog erfahren können.

Lg aus dem sommerlichen Washington und geniesst den Sommer, wo immer ihr auch seid!

Foto’s

1 Reactie

  1. Theo Wesker:
    30 juni 2023
    De betekenis van HSH honden gevonden. Lijkt me een aparte ervaring en dan nog een "pitbull" achter de kassa bij het tankstation. Je maakt wat mee! Weer genoten van je reisverhaal en je foto's. Wat een heerlijke omgeving. Succes met je tocht naar Seattle, er zitten wel een paar bergjes in de weg maar dat ga jij redden :)