16. - 23. Februar 2017

Guten Morgen liebe Leute,

ich sitze in einem Cafe in Lake Tekapo und warte auf den Bus zum Flughafen in Christchurch. Gestern nach gut 3000 km hier (wieder ohne jegliche Panne) angekommen.

Ich probiere, die letzten 8 Tage wieder etwas zusammenzufassen:

16. Februar

Heute fuhr ich von Wanaka aus über die Crown Range Road via die alte Goldgräberstadt Arrowtown nach Queenstown. Diese Strasse führt durch ein Tal aufwärts, wo nach 50 km die Passhöhe erreicht wird. Eine wunderschöne Strecke, und der Genuss wurde nur dadurch etwas eingeschränkt, dass im Cafe nach 25 km um 10.30 Uhr schon alle Muffins und Scones weg waren.... auf der Passhöhe selber wurde ich aber dann von einer Amerikanischen Radlergruppe mit kleinen Snacks überrascht. Die Abfahrt nach Arrowtown war dann ein purer Genuss. In Arrowtown Lunchzeit, wieder mal einen Burger gegessen. Bei der Kasse war ein Hinweis auf Englisch für die Gäste aus China:"we don't speak Chinese". Ich hoffe, die Chinesen konnten es lesen....

Queenstown war schon vor 24 Jahren DER Touristenort Neuseelands, und dies hat sich seitdem nicht verändert: wie Ameisen laufen die Menschen in der Stadt umher. Unzählige Outdooraktivitäten können hier ausgeübt werden. Ich hatte mich aber wegen des guten Wetters für die Milford Sound Bus und Schifftour angemeldet.

17. Februar

Um 7 Uhr ging es los. Es war für mich doch ungewöhnlich, nicht selber zu fahren! Aber die 300 km hätte ich nicht an einem Tag geschafft. Wenn Ihr die Fotos anschaut, begreift Ihr, dass sich das Geld gelohnt hat. Der Chauffeur meinte, solche wolkenlose Tage gäbe es etwa 20 im Jahr! Einen kleinen Tip hätte ich noch bei der Sitzplatzverteilung im Bus: Leute, die schon nach 10 Minuten im Bus schlafen, müssten eigentlich nicht vorne sitzen...

Auf der Rückfahrt sass ich neben Daisy aus Indien. Sie ist aus dem Indischen Traditionsleben ausgebrochen (alleine reisen als Frau, getrennt leben vom Mann, der aber die Erlaubnis für das Visum geben musste....)

18. Februar

Heute verliess ich Queenstown über den Queenstown Trail, einen gut 45 km langen Fahrradweg durch die Kawarau Gorge. Bei einer der Brücken kann man (war 1992 auch schon der Fall) Bungy Jumping. Ich schaute und hörte(....) eine Weile zu, wie sich jung und alt in die Tiefe stürzte und sich die Haare in kalten Wasser des Flusses nass machen liess....

Heute mal wieder "wild" zelten, auf einer Recreation Area am Lake Dunstan. Es war Wochenende und andere Leute wussten scheinbar auch von diesem Ort. Viele Leute, viele Deutsche... da kam mir eine Idee für Frau Merkel: wenn jede Deutsche Mutter, deren Sohn oder Tochter zur Zeit in Neuseeland ist, das leere Bett einem Flüchtling zur Verfügung stellt, dann wäre das Flüchtlingsproblem viel kleiner...

19. Februar

Heute eine lange Etappe von beinahe 100 km nach Omarama. Nach gut 60 km erreichte ich den Lindispass auf 960 m.ü.M. Zum Fahren war dieser Pass nicht schwierig, auch die 33 km lange Abfahrt bis zum Zeltplatz war "easy".

20. Februar

Ich fahre normalerweise nicht eine Strecke hin und zurück. Wenn man den Mount Cook aus der Nähe (gutes Wetter nötig...) sehen will, muss man dies tun. Und diese Extrafahrt lohnte sich bei weitem: mit jedem gefahrenen Kilometer wurde der Berg noch höher und eindrücklicher! In Glentanner stellte ich das Zelt auf und entschied mich für einen "Ruhetag meiner Art" für den nächsten Tag.

21. Februar

Ohne Gepäck ging es bei heftigem Gegenwind 23km bis ins Mount Cook Village. Von dort aus machte ich eine Wanderung zum Hooker Lake. Wanderung ist beinahe übertrieben, die Wanderwege hier sind zum Teil wie Autobahnen ausgebaut. Die Aussicht auf den Mount Cook wieder wunderschön, aber es war deutlich, dass der Regen kommen würde. Ich kehrte rechtzeitig um, und all die Touristen, denen ich auf dem Rückweg begegnete, wurden 100% nass. Die 23km zurück zum Zelt war dann eine Schussfahrt: wenn man mit 25km/h einen Hügel hoch fährt, dann bläst jemand von hinten.

Auf dem Camping dann wurde ich unwidererruflich an nächste Woche erinnert: eine Schulklasse hatte ihre Lagerwoche... Kinder sind überall gleich!

22. Februar

Heute mein letzter Radtag: nach 35 km bog ich auf den A2O Cycle Trail ein: Alps to Ocean Trail. Eigentlich folgte ich den O2A, weil ich in der Gegenrichtung fuhr. Teile dieses Trails folgen den angelegten Kanäle, was bedeutete, dass das Gelände flach zum Fahren war. Auf den letzten 30 km blies wieder ein heftiger Gegenwind, ein Zeichen dafür, dass ich nicht so schnell am Ziel ankommen sollte????

Und dennoch: ich kam an und stellte zum 2.letzten Mal mein Zelt auf. Auch hier sehr viele Touristen, aber ich bin ja auch einer!

So, das war's wieder. Jetzt zurück nach Hause mit vielen schönen Eindrücken! Aber auch Dominik und den Rest der Familie sehen!!

bis zum nächsten Mal

Heits guet!