17. - 24. Januar 2017

24 januari 2017 - Taupo, Nieuw-Zeeland

Ich sitze in einem Internet Cafe in Taupo, bin ein paar Hundert Kilometer und ein paar Tausend Hoehenmeter weiter (wer kann mir die Tastenkombination für ae,oe,ue durchgeben?) und habe im wahrsten Sinne des Wortes einige stürmische Tage und Erlebnisse hinter mir.

17. Januar

Am Morgen beim Zusammenräumen des Zeltes merkte ich, dass ich nicht einen idealen Platz gehabt hatte: mein Aussenzelt war eine klebrige Masse, ein Baum hatte mein Zuhause mit irgendeinem Saft bespritzt (welcher Biolog kann mir das erklären?) Ich hatte keine Chance, dies irgendwie zu putzen, also dann einpacken... (Fortsetzung folgt)

Von der heutigen Fahrt entlang einer Bucht zwischen Whakatane und Opitiki werde ich zwei Dinge nicht mehr vergessen: meinen Fish-Prawn Burger, direkt ab Fang und die Begegnung bei einem Stop mit einem Bauern, der vor 55 Jahren aus Holland emigriert war.

Auf dem Camping in Tirohanga stellte ich neben einer Holländischen Familie (die vor 16 Jahren ausgewandert war) mein immer noch klebriges Zelt auf. Nach etwa 10 Minuten entdeckte ich etwas doch aussergewöhnliches: Tausende von Ameisen begannen den Klebstoff am Zelt aufzufressen! Am nächsten Morgen war mein Zelt wieder sauber! (das wäre was für Hans A. Traber gewesen)

18. Januar

Heute begann die echte East Cape Fahrt! Es war ein sehr abwechslungsreicher Tag mit Stränden und viel Auf und Ab. Bei einer kleiner Imbissbude machte ich Kenntnis, was die Neuseeländer unter einem Hot Dog verstehen: eine undefinierbare Fleischmasse in einer undefinierbaren Teigmasse, und das Ganze fritiert! Die Pommes dazu waren aber Spitze! 

Am Nachmittag entdeckte ich auf einer Rest Area einen Camper mit NL-Kennzeichen. Ein Ehepaar aus Friesland liess ihr eigenes Wohnmobil von Hamburg nach Auckland verschiffen. Sie werden weiter nach Australien reisen. Auch das ist also möglich (Tip fuer Cyril!)

Am Abend auf dem Camping dann noch eine kleine Situation zum Schmunzeln: zum Aufladen des Handys musste ich 1$ bezahlen. Wollte ich ein SMS schicken (WIFI war keines), war nicht mal Verbindung für Telefone möglich.

19. Januar

Der heutige Tag sollte mich nach Hicks Bay, einem der östlichsten Orte von Neuseeland bringen. Diesen Ort habe ich noch in bester Erinnerung von 1992: weil damals (wie heute auch noch) keine öffentliche Verkehrsmittel ums East Cape fuhren, konnte ich mit dem Kurier-und Postdienst mitfahren. Die Zeitungen wurden während der Fahrt links und rechts in die Gärten geworfen. In Hicks Bay hatte es damals einen Backpacker, die die Frau des Postkuriers betrieb. (alles natürlich nicht so wichtig, aber......)

Der Rückenwind blies mich an diesem Tag im wahrsten Sinne des Wortes nach Hicks Bay und eine Bucht weiter auf den Camping Te Araroa. Kurz nach meiner Ankunft begann ein dreistündiger Regensturm, ich hielt mich in der Küche des Campings auf und wartete, bis ich um 5 Uhr endlich unter die warme Dusche durfte.

20. Januar

Die heutige Route führte mehr durch das Innenland, das Meer sah ich erst am späteren Nachmittag in Tokomaru Bay, dem Endpunkt meiner Fahrt wieder. Nach einem ersten sehr hügeligem Gebiet (wo viel abgeholzt wird), dann entlang eines Flusses, bevor es noch mal auf und ab ging.

Eine kleine Erkenntnis machte ich am Nachmittag: keine Birnen mehr zum Mittagessen, die Wirkung ist etwa wie Kaffee zusammen mit Joghurt...

Bei einem Parkplatz in Tokomaru Bay kam ich ins Gespräch mit einem Ehepaar und ihrem Gast aus.... der Schweiz. Das eine ergab das andere, nach 2 Minuten kamen wir drauf, dass ich mit dem Postkurier und der Leiterin des Backpackers von Hicks Bay (siehe Geschichte von gestern) von 1992 am Reden war!! Unglaublich, oder?

21. Januar

Heute wollte ich bis kurz vor Gisborne fahren, ca. 75 km. Das Gelände wurde offener, das hiess weniger auf und ab, am Schluss führte die Strasse direkt an der Küste entlang. Auch diesen Tag kann ich unter "rückenwindig" abbuchen. So erreichte ich schon kurz nach dem Mittag den vorgesehenen Camping, hätte eigentlich locker noch weiter fahren können, aber die Lage des Zeltplatzes gefiel mir sehr gut. Das Zelt aufstellen war dann eine weniger lockere Angelegenheit! Es hett kuttet wie verruckt!!

Den Abend auf dem Camping dann wieder ein bisschen Schweizerdeutsch sprechen (zur Abwechslung nicht Holländisch).

22. Januar

Trotz des Sturmes eigentlich recht gut geschlafen, und ich weiss jetzt, dass mein Hilleberg ein wirklich gutes Zelt ist.

Nach 17 km in Gisborne die Taschen wieder gefüllt und das wie vielte Pie gegessen (zum Glück steht immer drauf, was drin ist). 

Der Sturm hielt auch heute an. Ich hoffte, dass all die grossen Bäume stehen bleiben, mit Ausnahme von einem, der quer über der Strasse lag, haben dies auch alle gemacht. Es wurde eine Art Slalomfahrt, um all die Äste und Blätter herum, die auf der Strasse lagen. Irgendwie erreichte ich das Örtchen Tiniroto, wo laut Karte ein Zeltplatz sein sollte. Das Örtchen besteht eigentlich nur aus einem Pub, das erste (und zweite) Bier schmeckte herrlich. Auf die Frage, wo denn der Camping sei, meinte der Pubinhaber (vielleicht ist er auch Polizist, Gemeindepräsident usw), dieser bestehe nicht mehr. Ich könne aber das Zelt irgendwo auf dem Gelände aufstellen und das ehemalige Toilettengebäude gebrauchen! So fand ich einen windgeschützten Ort mit WC und fliessendem Wasser. Was will Karin noch mehr?

23. Januar

Dieser Tag endete etwas anders als geplant...

Ich sollte heute nach Tuai, dem Zugangsort zum Te Urewera Rainforest National Park fahren, und diesen dann später auch durchfahren. Je länger die Fahrt an diesem Tag dauerte, je weniger bekam ich Lust, um zwei Tage lang nichts als Bäume zu sehen. Was dann? Ich wusste, dass es auch hier keine öffentliche Verkehrsmittel gibt. Während des Fahrens hat man ja Zeit, sich Strategien zurecht zu legen... In Tuai beim Zeltplatz angekommen (es regnete im Regenwald...) fragte ich nach, ob es irgendwelche Shuttle Busse gibt. Die junge Frau konnte mir nicht weiterhelfen, aber..... eine andere Frau (4 Hiker) hörte meine Fragen und meinte, ich könnte mit ihnen im Auto bis Murupara mitfahren. So kam es, dass ich 10 Minuten später im Jeep sass und mein Plan mehr als aufging!

Wir erreichten um 7 Uhr abends Murupara, und meine Entscheidung war richtig gewesen: ausser Bäumen hätte ich nichts gesehen!

Weil ich auf dem Camping ein Ehepaar vom Schwarzsee kennengelernt hatte, wurde es etwas später.

24. Januar

Für heute hatte ich mir mit Google Maps eine Schleichwegroute nach Taupo zusammengestellt. Auf der Karte auffällig viel gerade Teilstücke und grüne Farbe des Gebietes. Ich dachte schon: Wald, also wieder Bäume....

Schon schnell bemerkte ich, dass mich nur Logging Trucks überholten. Nach 14 km stoppte mich ein Pick up von der "First Security". Eine Frau stieg aus und klärte mich auf, dass ich hier nicht fahren darf!! Dies sei eine Strasse nur für die Waldarbeiter.... Weil sie mich nicht zurückschicken wollte (sehr nett!), bot sie mir an, mich bis zur öffentlichen Strasse zu fahren. Zudem musste ich ein Papier unterschreiben, dass ich in den folgenden 2 Jahren nicht mehr durch Forest Service Gebiet fahren werde. Sass ich wieder in einem Auto... für 26 km. Und auf dieser Fahrt keinen einzigen Logging Truck mehr gesehen...

Die restlichen 40 km nach Taupo wieder auf erlaubter Strasse, aber es hätte weniger Verkehr gehabt im Wald.

Ich hoffe, dass jetzt wieder "gewöhnliche" Tage bevorstehen. Wir werden es sehen!

So, jetzt noch ein paar Föteli uploaden und dann einen Schlafplatz suchen. Es hat genügend Zeltplätze zur Verfügung.

Geniesst den Winter beim Skifahren, Langlaufen oder Schaatsen!

Gruess Karin

Foto’s

4 Reacties

  1. Theo Wesker:
    24 januari 2017
    Je maakt meer gekke dingen mee dan je gewend bent maar je foto's stralen nog altijd dezelfde rust uit. Mooi hoor. Hoe is het met de temperatuur in dit noordelijke deel?
  2. Jans Margriet:
    25 januari 2017
    Karin, wat maak je meteen al weer veel mee. Er zitten weer veel mooie foto's bij. Fijn dat ik met je mee kan genieten
  3. Karen:
    26 januari 2017
    Ha Karin,
    Hidde heeft nu een stage en woonplaats en komt 3 februari aan in Auckland! Enig idee of er nog een kans is om elkaar te zien? Of tips uit te wisselen per mail... Het ga je goed, maar dat lukt vast op een fiets.
  4. Wim:
    29 januari 2017
    Hoi Karin,
    Mooie verhalen en foto's weer. Grappig dat je overal weer Nederlanders en Zwitsers tegen komt.
    Groet,
    Marion en Wim