20. Mai - 24. Mai

24 mei 2023 - Meeker, Colorado, Verenigde Staten

20. Mai
Nach fast drei Wochen "Turtle Rock" (inkl. zwei Augen-OPs von Don) war heute Start meiner neuen Tour. Noch ein kleines Intermezzo bevor ich wegfuhr: eine Frau "bockte" ihr Auto bei einem Manöver auf der Grillstelle "auf". Kommt davon, wenn man nicht auf den angegebenen Plätzen übernachtet.
Die Taschen sind gefüllt. Dementsprechend musste ich mich vor allem auf den ersten 13 km Schotterstrasse entlang des Arkansas Rivers an das Gewicht gewöhnen. Es hatte viele Rafter auf dem Fluss. Nach weiteren 17 km begann dann "Veloneuland" für mich (2015 bog ich links ab .....). Die Strasse nach Leadville führt stets bergauf (ca. 600 Höhenmeter) und der heftige Gegen-/Seitenwind machte diese erste Etappe nicht ganz einfach.
Für heute hatte ich in einem Hostel ein Zimmer reserviert (steht zum Verkauf, hoffentlich gibt es einen Nachfolger): sauber, freundliches Personal, gute Leute und das Viererzimmer ganz für mich alleine.
Der Start ist gelungen!

21. Mai

Um 8.20 Uhr war alles wieder gepackt!
Nach etwas mehr als einer Stunde erreichte ich den Tennessee-Pass. Ein grosses Denkmal erinnert an die Soldaten, die sich hier für die Kämpfe des 2. WK in Italien vorbereitet hatten.
"William Tressler", ein Onkel von Don, trat eine Woche vor Kriegsende in Italien auf eine Landmine und starb.
Die Abfahrt konnte beginnen. Es war (noch) kalt, deshalb "Vollmontur".
Um 12 Uhr standen 50 km auf dem Zähler,
Mittagessen in Minturn. Kurz darauf erreichte ich das Tal der berühmten Skiorte Vail, Beaver Creek, Avon und Edwards. Vergebens nach Mikaela Shiffrin Aussicht gehalten... das Coole war aber, dass ich während gut 20 km auf einem Radweg fahren konnte!
Mein heutiges Ziel war die 4 Eagle Ranch, eine Farm mit verschiedenen Attraktionen. Laut Google geöffnet, als ich aber dort ankam: "Tote Hose". Zwei Männer waren irgendetwas "am Grümschele", waren aber nicht wirklich hilfsbereit. Es hatte nämlich zwei freie Stellplätze bei den Wohnmobilen.
Eine Camperin telefonierte noch mit der Managerin, auch sie erlaubte mir nicht, mein Zelt aufzustellen.
Mit 4kg Extragewicht (Wasser) machte ich mich auf den Weg nach State Bridge, die ersten 8 km nochmals hinauf, die letzten 8 km dann zum Glück hinunter. Dieser Ort ist eigentlich nichts anderes als eine Brücke über den Colorado-River, eine Kreuzung, ein grosser Parkplatz (only day use, no Camping) für die "Böötler" und eine Lodge mit Zeltplatz. Lodge mit Zeltplatz tönt gut, aber jetzt überhaupt niemand anwesend. Etwas umschauen und ich fand ein Plätzli für das Zelt. Vor dem Einnachten mein Haus aufgestellt! Wider Erwarten ziemlich Verkehr, inkl. die zwei lauten Züge.
Es war nicht geplant, mehr als 100 km zu fahren, aber es kommt wie es kommt.

22. Mai
Heute beim Aufwachen blauer Himmel und Sonnenschein.
Die ersten 12 km führten entlang des Colorado Rivers, es war ein ständiges Auf und Ab. Danach ging es "nur noch" hinauf, bis auf 2600 m.ü.M. Es wurde wärmer und wärmer, T-Shirt Zeit war angesagt und der erste Sonnenbrand an der linken Wade ist auch Tatsache...
Nach 1 Uhr fuhr ich in Yampa ein. Ein Stück Pizza und 1 Liter Orangina waren gerade das richtige in diesem Moment (vielleicht nicht das Gesündeste....). Da ich gestern weiter als geplant gefahren war, entschied ich mich, noch bis Oak Creek zu fahren. In diesem Ort gibt es genau eine Unterkunftsmöglichkeit, ein Motel. So stiegen meine durchschnittlichen Unterkunftskosten von 2$ auf sagenhafte 8$ pro Nacht an. Ihr könnt jetzt selber eine Hochrechnung machen, bin seit 3 Wochen hier in Colorado und das Hostel in Leadville kostete 40$.
Morgen gehts in die Prärie....

23. Mai
Ich sitze beim Post Office in Hamilton, auf dem Tacho stehen weitere 78 km und ich blicke auf einen Supertag zurück. Warum liebe ich die Routen auf den "Dirt roads" so sehr?
Die ersten 22 km auf der asfaltierten Country Road 27 waren schon mal sehr abwechslungsreich mit einigen Anstiegen und Abfahrten. Überrascht war ich, wie grün alles hier ist.
Kurz vor der Abzweigung auf die Country Road 37 überholten mich zwei Rennvelofahrer. Sie wünschten mir "good luck and safe travel".
Dann begann die Offroad-Route. Immer wieder spannend, wie die Verhältnisse sind (nach Namibia ja an alles gewöhnt). Es war wunderbar zum Fahren! Nach 8 km dann auf die 37A abbiegen. Auch diese Strasse sehr angenehm. Immerhin begegneten mir auf diesen beiden Abschnitten zwei Autos... Im weiteren sah ich unerwartet viele schwarze und braune Tiere: nein, keine Bären, wie die Frau gestern bei der Gemeinde angetönt hatte,  sondern Kühe...es hatte einige grosse Farmen und das satte Grün der Weiden erinnerte mich irgendwie an Golfplätze...
Nach ingesamt 30 km erreichte ich die nächste Abzweigung auf die 29. Von dort an eine "Kaffeefahrt", es ging alles entlang des William Fork River. Für gut 5 Minuten konnte ich meine Regenhose testen, dann ging sie zurück in die Tasche. Rund herum donnerte es gewaltig.
Bald fühlte ich wieder Asfalt unter den Rädern. Die Fahrt bis hierher dann "easy peacy". Und jetzt nimmt mich Wunder, wo ich heute mein Zelt aufschlage....wird verfolgt.
Es sind fast vier Stunden vergangen. Bei den einen Nachbarn konnte ich meinen Wassersack auffüllen. Der kleine Sohn zeigte mir stolz seine Kindergarten-ID. Als ich ihm ein Trinkgeld fürs Wasser gab, schwenkte er die 5$-Note und rief: "I put it into my wallet". Gut so! Im übrigen meinten die Leute, dass es in Ordnung sei, wenn ich mein Zelt hinter dem Post Office auf dem Grasfeld aufstellen würde.
Später bekam ich Gesellschaft vom andern Nachbarn (mit Sohn). Er interessierte sich, wie ich reise und wie ich Unterkünfte finde. Er und seine Frau wollen AirBnB aufbauen. Es bleibt noch viel zu tun beim Haus....

24. Mai
Das Zelt hatte letzte Nacht auch seine Bewährungsprobe bestanden! Heute morgen war es kühl und es wehte eine "Bise". Diese begleitete mich den ganzen Weg, leider von der falschen Richtung.
Die Fahrt nach Meeker war eine Art Verbindungsroute. Am meisten war ich über die Unmengen (nicht übertrieben) toter Rehe erstaunt. Die Infotafel "Wildlife Zones" sollte doch nicht heissen, dass hier die Autos oder Trucks wahllos Tiere "abschiessen"....
Bei einer Baustelle erhielt ich dann einen privaten Radstreifen (1m zwischen neuem und noch heissem Asfalt). Dem Pilot Car hätte ich aber nicht folgen können, es ging immer noch aufwärts.
In Meeker gönnte ich mir ein feines Zmittag. Heute Nami gehe ich noch ins Museum, bevor es auf den Camping geht. Mehr das nächste Mal!
E liebe Gruess us Meeker

P.S. die Schreibfehler werden wieder am PC behoben....

Foto’s

2 Reacties

  1. Anita:
    24 mei 2023
    Mooie beelden weer, we genieten mee 😜👍
  2. Richard:
    24 mei 2023
    Wat is het prachtig daar! En heel stil lijkt me...