31. Juli - 6. August 2017

7 augustus 2017 - Greenville, Verenigde Staten

Guten Tag liebe Leute,

ich sitze in der Bibliothek in Greenville, einem kleinen Städtchen am Highway 89 und hoffe, dass mich die Bibliothekarin heute meinen Bericht fertig schreiben lässt (sie stillt zur Zeit ihre zwei Monate alte Tochter und ausser mir ist niemand hier..)

31. Juli

Ja, das letzte Mal war ich auf dem Weg nach Ashland, die letzte Stadt in Oregon. In der Abfahrt merkte ich, wie die Temperatur von Meter zu Meter zunahm. Bei einem Fotostopp für zwei Rehe war es aus mit meiner Kamera, seufz! Der "Motor" funktionierte nicht mehr. 13 Jahre hatte sie sehr gute Dienste geleistet. In Ashland ging ich auf die Suche nach etwas kleinerem! Ich fand eine Canon, klein, und hoffentlich fein! Heute stellte ich mein Zelt auf einem Privatzeltplatz auf und merkte wieder, dass diese einfach nur teurer und nicht besser sind als die USFS Campgrounds.

1. August (Hopp Schwiz)

Heute hiess es früh losfahren, es sollte ein heisser Tag werden. Es begann mit einem gut 10 km langen Anstieg. Unterwegs wurde ich von einem "älteren" Herrn auf dem Rennrad eingeholt, der ein paar Tage später in die Schweiz flog, um u.a über die Grosse Scheidegg zu fahren... Kurz vor der Grenze zu Kalifornien durfte ich dann eine Weile mit den ganz Grossen mitfahren: Interstate 5! Bei der Vehicle Check Kontrolle  meinte der Kontrolleur:"It will be a hot one today" und wünschte mir "safe travel". Um 13 Uhr fuhr ich in Montague ein. Dieser Ort hätte sich für Aufnahmen von "Once upon a time in the West" bestens geeignet. In der Zwischenzeit hatte das Thermometer die 40 Grad Grenze überschritten. Ich entschied mich hier zu bleiben und erst am Abend noch ein Stück weiter zu fahren, um einen Schlafplatz zu suchen und zu finden. In dieser Gegend gab es nämlich keinen Zeltplatz. So verbrachte ich den Nachmittag bei Kathy's Deli (so eine Art Bahnhofbuffet, weil es hatte nämlich einen Bahnhof in der Nähe) und später im "Park". Vor 7 Uhr Abends ging es weiter und er wurde zu einer sehr angenehmen Abendfahrt. Das Finden eines geeignetes Schlafplatzes war recht einfach: ausser die Bewässerungsanlagen der Felder konnte mich niemand sehen. Und weil es so heiss war, schloss ich die Haustür beim Zelt auch nicht ab, die Zimmertür schon....

Der heutige Tag stand unter dem Motto: nicht in der Hitze des Gefechtes, sondern das Gefecht mit der Hitze....

2. August

Heute noch früher los, damit ich "rechtzeitig" in Mount Shasta (wo ich ja den vorigen Bericht geschrieben hatte). Ausser dem Bären traf ich übrigens noch eine junge, schwangere Frau aus dem Emmental. Sie traf hier vor drei Jahren ihren heutigen Mann und lebt jetzt hier. 

Am späteren Nachmittag fuhr ich noch in den kleinen Ort McCloud, zum Glück ohne Clouds, der Mount Shasta zeigte sich mir doch noch einmal.

3. August

Heute, trotz der Wärme, ein ganz normaler Radtag. Als einzigen "Pass" hatte ich den Dead Horse Summit zu überqueren. Als ich den Namen las, dachte ich wieder an den Dead Indian Memorial Hw. Hatte der Indianer vielleicht doch sein Pferd hier verloren und musste zu Fuss weiter?

Am früheren Nachmittag traf ich beim McArthur Burney Falls State Park ein. Nach der Glace-Joghurt-Pepsi Pause und dem Zelt aufstellen noch einen Spaziergang zum Wasserfall gemacht. Schöner Park!

4. August

Heute sollte es den ganzen Tag "obsi" gehen. Ich befand mich nämlich auf dem Weg zum Lassen Volcanic NP, mit dem 2600m hohen Pass. Ich wollte bis zum Parkeingang auf 1900m fahren, eine Fahrt von gut 70 km. Es wurde zu einer sehr angenehmen Fahrt, zumal ich in Old Station noch einen feinen Lunch essen konnte und weil mit jedem gefahrenen Meter der Lassen Peak besser ins Bild kam! Bei der Überquerung eines "Zwischen"passes, dem Eskimo Hill Summit, wurde dann meine Geschichte mit dem Indianer doch wieder etwas in Frage gestellt: oder war der Eskimo mit dem Pferd unterwegs? Dass mir seitdem das Lied von Mani Matter "kennet dir das Gschichtli scho vo däm arme Eskimo..?" ist dann wieder eine andere Sache...

Beim Parkeingang wie gewohnt die Parkgebühren bezahlen, wobei der Ranger meinte:"I always have a very bad feeling to charge the money from cyclists". Da kann ich ihm nur recht geben....

5. August

Auf der detaillierten Karte des Parkes konnte ich einige Wanderwege entdecken. So entschied ich mich, heute nur 20 km (und 300 Höhenmeter) zum Summit Lake zu fahren, und von dort aus eine Wanderung zum Echo Lake und zum Upper Twin Lake zu machen. Kurz vor der Abfahrt kam ich mit dem ersten Schweizer auf dieser Reise überhaupt ins Gespräch. Er interessierte sich für mein Zelt (er war nicht der Erste...). Doch schön, wieder mal "Schwizerdütsch" zu sprechen!

Auf dem Rückweg von der Wanderung kam ich mit einem Amerikanischen Ehepaar über die heutige Situation der USA ins Gespräch:"It is a dolly house" kann man ihre Meinung kurz zusammenfassen!

6. August

Heute die zweite "Königsetappe"? Es war ein purer Genuss, um praktisch auf der verkehrslosen Strasse zur Passhöhe hinauf zu fahren! Die Strasse ist erst seit Ende Juli offen, und das kann man auf einer der Fotos gut sehen: meterhohe Schneemauern entlang der Strasse! Dieser Park hat es mir angetan und dies aus verschiedenen Gründen: für mich als Vulkanliebhaber ein Paradies (vielleicht hätte ich mich hier für meine Geologieprüfung vorbereiten sollen...), aber auch weil dieser Park nicht von 100'000 en von Touristen überlaufen ist! Die Informationstafeln waren sehr interessant und für die nächsten Geostunden zum Thema Vulkanismus kann ich meine Powerpoint wieder etwas ergänzen!

Die 60 km lange Fahrt am Nachmittag zum Lake Almanor war dann eine Zugabe, und weil's ein so schöner Tag gewesen war, belohnte ich mich mit einem feinen Znacht in einem Restaurant am See. Das heftige Gewitter "zwang" mich länger dort zu bleiben, war nicht schlimm...!!

So, die Tage im Westen der USA sind gezählt! In ein paar Tagen werde ich den Lake Tahoe erreichen. Mein zweiter Teil beginnt dann in Utah. Bin mir im Moment noch am Überlegen, ob ich mit dem Greyhoundbus oder mit einem Mietauto Nevada durchqueren will. Die Radkarten hätte ich auch, aber es ist mir "doch zu heiss".

Ihr werdet es lesen können! Ich wünsche euch weiterhin einen schönen, nicht allzu heissen Sommer!

(entschuldigt die Schreibfehler, bin etwas faul zum Korrigieren)

Foto’s

2 Reacties

  1. Kees Olsthoorn:
    8 augustus 2017
    Hi Karin,

    Komende 4 dagen zijn wij tussen Kanab en Salt Lake City. Zouden we je kunnen ontmoeten? Dat zou heel bijzonder zijn.
    Hartelijke groet vanuit een warm Kanab.
  2. Melanie & Yves:
    29 september 2017
    Hallo Karin

    Haben mit Interesse deinen Reisebericht gelesen. Der Lassen Volcanic war auch für uns (nebst Utah) ein Highlight und wir fragten uns oft: Weshalb schauen sich das nicht mehr Leute an? Wir haben es keinen Moment bereut, San Francisco ausgelassen und dafür diesen Park besucht zu haben :-). Leider haben wir uns knapp verpasst, wir waren am 8. August hier, am 7. August abends am Lake Almanor (und vorher am Lake Tahoe, sind jedoch auf einer anderer Route gefahren).

    Es war schön, Dich auf dem Flug kennenzulernen! Alles Gute und wer weiss, vielleicht bis wieder einmal.