12. - 25. September (zum 2.)

26 september 2015 - Silverton, Colorado, Verenigde Staten

12. - 25. September noch einmal

Hallo liebe Freunde,

Zuerst kurz zu Euren Reaktionen:

Leider bin ich nicht so schnell, dass ich während des Abwaschens meine Berichte geschrieben hätte (oder anders gesagt: wir hatten nie soviel Geschirr zum Abwaschen...)

Das mit dem Bärenjäger ist so: das ist ein Deutscher Likör mit Honig, sehr zum Empfehlen! Und tatsächlich hat Don mir ab und zu spontan Lieder vorgesungen....

Aber heute war es dann soweit: er ist nach Denver zurück gefahren. Er ist dort sehr aktiv mit Freiwilligenarbeit beschäftigt und kann nicht endlos im Land herumfahren und für eine Bikerin jeden Abend kochen.

Und: der Endstand beim Romme ist 15:13 zu seinen Gunsten ausgegangen....

Das heisst: seit heute morgen bin ich wieder alleine unterwegs. Es bleiben mir noch knapp 2 Wochen bis Flagstaff (Arizona). Von dort aus habe ich den Zug nach L.A. gebucht. Die Unterkunft in L.A. (Jugendherberge) ist auch geregelt. Das Ende naht..... aber ich kann ja auf der Südhalbkugel noch weiterfahren. Ich hoffe, dass ich nicht zuviel Elend nach dem Erdbeben in Chile antreffen werde!

12. - 15.9.

Diese Tage haben Don und ich in der Nähe von Buena Vista verbracht. Dieser Ort liegt in einem breiten Tal mit Bergen von über 4000m.ü.m. und ist vor allem für die River Raftingtouren bekannt. Nebst Romme spielen haben wir auch ein paar Ausflüge mit dem Auto gemacht. Ja, mit den 4 Rädern geht alles viel schneller (zu schnell?).

16.9.

Heute ging's dann für mich auch wieder weiter. Es sollte eine Einfahrroute werden, bevor ich am folgenden Tag den Independence Pass von über 3700m.ü.M. überqueren wollte. Knapp 50 km am Twin Lakes war ein wunderschöner Camping. Dank Rückenwind war ich auch schon am Mittag dort, so dass wir am Nachmittag noch einen Ausflug nach Leadville machen konnten (Fotos schon im Blog).

17.9.(Fotos auch im Blog)

Heute dann wieder die echte Arbeit! Ich sollte für 3 Tage wieder alleine unterwegs sein. Die Anfahrt zum Independence Pass war wieder unheimlich schön. Nach 4 Stunden hatte ich die Passhöhe ohne Probleme erreicht! Die etlichen Reaktionen der Autofahrer sind auch immer wieder ein Aufsteller. Die Abfahrt in den bekannten Skiort Aspen dann natürlich wieder das reinste Vergnügen. Leider hatte es im Ort selber keinen Zeltplatz, so dass ich wieder einmal in einem Motel übernachten musste: Die St. Moritz Lodge passte gut zu mir und ich teilte mir das Zimmer mit einer jungen Frau aus Buenos Aires. Mit einem feinen (teuren) Abendessen im Zentrum des Ortes beendete ich diesen sonnigen, unvergesslichen Tag!

18.9.

Heute stand ein Ausflug zum Maroon Lake mit den Maroon Bells auf dem Programm, zu dieser Jahreszeit ein Paradies, weil die Aspen (Espenbäume) goldgelb gefärbt sind. Auf der Touristeninformation hatten sie mir am vorigen Tag schon gesagt, dass es im Tal des Maroon Creeks 3 Zeltplätze gibt, die aber meistens um 10 Uhr am Morgen schon besetzt sind. Dies bedeutete für mich; Früh aufstehen und hoffentlich einen der begehrten Plätze bekommen.

Der erste Zeltplatz hat gerade mal 4 Plätze, ich hatte aber wieder Glück und bekam den 4. Platz. Ohne Gepäck ging's dann das Tal hinauf zum See. Unterwegs wieder mal ein männliches Moose gesehen mit seinem unheimlichen Geweih!

Oben am See angekommen, dann der See und die umliegenden Berge in voller Pracht! Ich habe stundenlang am See gesessen und die Landschaft reingezogen. Später noch zum Crater Lake gewandert und wieder zurück.

Später auf dem Camping konnte ich dann endlich einmal auch jemandem einen Dienst erweisen. Ein junges Paar konnte keinen Zeltplatz finden und weil die Plätze ja meistens für 2 Zelte sind, konnten sie ihr Zelt neben meinem aufstellen.

Was ich schon befürchtet hatte, traf ein: es wurde eine seeeeeehhhhhrrrrrr kkkkkaaaaaaalllllltttttttteeeeee Nacht, der Sternenhimmel war aber genial.

19.9.

Ich war froh, als es Morgen wurde, aber die Kälte hielt an, weil die Sonne noch einige Zeit brauchte, um auch den Talboden zu erreichen.

Sogar mit Handschuhen und Mütze bekam ich es nicht warm. Da gab es nur eine Möglichkeit: Sachen packen und das Tal hinaus an die Sonne! Nach etwa 15 km spürte ich dann endlich wieder etwas in meinen Fingern und es dauerte nicht lange, bis die verschiedenen Lagen Kleider wieder in den Taschen verstaut werden konnten.

Die ersten 30 km nach Carbondale (das Tal hinunter) gingen im Nu, die letzten 15 km davon sogar auf einem sehr guten Fahrradweg (Rio Grande Trail). Nach einer Lunchpause dann ''zufällig'' Don beim Supermarkt getroffen, er hatte seinen Trailer auf dem vorher abgesprochenen Redstone Campground eingerichetet. Natürlich wollte er wieder mein Gepäck in seinem Jeep mitnehmen, aber dies wollte ich auch heute nicht (Ihr kennt mich ja..).

Der Name des Campings ist nicht von ungefähr, das Tal (und die Schlucht) wird von roten Felsen eingeschlossen. Und ein enges Tal heisst dann auch, dass es sehr kalt wird, sobald die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist.

20.9.

Die heutige Etappe sollte mich über den Mc Clury Pass nach Hotchkiss führen. In der ganzen Montur verliess ich den Zeltplatz, aber auch heute ein stahlblauer Himmel, so dass es schnell wärmer wurde. Auf den ersten Blick sollte die Passüberquerung keine Probleme liefern, aber durch die zunehmende Wärme und die zum Teil steilen Abschnitte kostete es mich doch mehr Schweisstropfen als erwartet. Nach 16 km erreichte ich die Passhöhe, wo mich eine Frau mit den Worten:''you are my hero'' begrüsste...

Die weiteren mehr als 60 km waren dann wieder ''gratis'', es ging das Tal hinaus und damit stieg die Temperatur noch mehr, es wurde wieder mal richtig warm. Nach einigen Erzabbauorten kam ich in einem weiten Tal zurecht, wo viel Fruchtbäume und sogar Weinberge die Landschaft prägten.

Kurz vor dem abgesprochenen Camping überholte mich ein Jeep mit der flatternden Schweizerflagge.... gutes timing 

21.9.

Die heutige Etappe sollte mit ca 50 km nicht sehr lang sein, aber mit 1500 Höhenmeter (ohne Pass) doch ziemlich anstrengend werden. Es ging eigentlich den ganzen Tag ''obsi''. Mein erster Zwischenhalt sollte der Friedhof von Crawford sein, die letzte Ruhestätte von Joe Cocker. Er wohnte bis zu seinem Tode im letzten Jahr in Crawford und hatte mit seiner Frau ein Restaurant betrieben. Das mit dem Restaurant hörte ich zufällig von der Serviertochter, die mich dort bediente.

Die Fahrt zum bis jetzt einfachsten Zeltplatz ( kein Wasser, keine Toilette), hatte es in sich und ich war ganz froh, dass mein Don fünf Gallonen Wasser bei sich hatte und ich diese nicht selber mitschleppen musste. Es war auch heute wieder ein warmer Tag und ich war froh, als ich das Fähnli und den Sack Chips am Strassenrand sah. Der Camping aber dann eigentlich ein kleines Paradies, tolle Aussicht auf die Umgebung, keine Generatoren oder andere Geräusche und der Lachs vom Holzfeuer schmeckte besonders gut!

22.9.

Leider am Morgen bewölkt und viel Wind. Aber die ersten rund 20 km auf einer Art Panoramastrasse mit Blick auf die Schlucht des Gunnison Rivers bis zur Junction mit dem Highway 50 wieder ein tolles Erlebnis. Eigentlich war es eine Art U-Fahrt, weil der Highway 50 führte auf der Südseite der Schlucht Richtung Westen. Nach den zahlreichen Steigungen folgte als Dessert wieder mal eine Abfahrt, und zwar eine ohne zu bremsen! In Cimarron, einem kleinen Nest, hatte es einen Camping und wir besichtigten von dort aus die Schlucht des Gunnison Rivers (von unten).

23.9.

Heute eine Halbetappe Richtung Black Canyon. 5 Meilen vor dem Nationalpark fanden wir auf einem RV-Park eine Übernachtungsgelegenheit. Die Besitzer erlaubten mir, ihre private Dusche zu gebrauchen, bevor wir dann mit dem Auto den Park besuchten. Beinahe alle kennen den Grand Canyon und den Bryce Canyon, aber die wenigsten haben etwas vom Black Canyon gehört. Mir hat dieser Canyon sehr sehr gut gefallen, eindrücklich, wie sich der Fluss seinen Weg durch das Gesteine gesucht hat. Die höchste Stelle der Schlucht beträgt rund 900m, und es gibt natürlich die verrückten Kletterer, die an diesen Wänden ihre Herausforderungen suchen (und wahrscheinlich auch finden). Wir verbrachten den ganzen Nachmittag im Park und besuchten alle Aussichtspunkte.

24.9.

Heute dann wieder eine ganze Sache! Die Route sollte mich (zum letzten Mal...) in die Berge führen: Ouray, Switzerland of America, war das Ziel. Ich hatte etwas meine Zweifel, ob dieser Name wohl stimmte, konnte mich aber darin finden (siehe Foto). Dank Rückenwind erreichte ich den Ort ziemlich früh und hatte während der Fahrt ständig Sicht auf den Berg ''Wetterhorn''. Der Zeltplatz ''Amphitheater'' lag 2 Meilen vom Ort entfernt, in einem Kessel von roten Felsen umgeben. Es sollte der letzte gemeinsame Abend mit Don werden. Er musste wieder zurück nach Denver.

25.9.

Heute morgen dann wieder stahlblauer Himmel. Der heutige Tag sollte wieder eine Traumfahrt werden: Indian Summer vom Feinsten.

Dabei war am Morgen gar nicht sicher, ob ich über den Red Mountain Pass fahren konnte. Strassenarbeiter waren mit Reparaturen beschäftigt und der Pass war in den letzten Tagen nur zwischen 12.00 und 13.00 Uhr und nach 17.00 Uhr für den öffentlichen Verkehr offen. 

Ich dachte mir, ich probier's einfach und schaue, wie weit ich komme.... das Timing war perfekt. Heute liessen sie an drei verschiedenen Stellen die Autos in eine Richtung durch und für mich mit dem Velo machten sie sogar die Strasse frei und liessen die Autos länger warten....

Es war ein Prachtstag! Ich habe nur 3 von den ca 30 Fotos plaziert. Die Farbenpracht war genial und die Beine machten ihre Arbeit auch gut: nach gut 3,5 Stunden erreichte ich die Passhöhe, und von da an ging's wieder hinunter. Nach bereits 36 km erreichte ich Silverton, ein kleines Touristenstädtchen. Morgen geht es über zwei weitere Pässe nach Durango. Ich könnte auch den Touristenzug (Dampflokomotive) nehmen, aber das mache ich nicht.

So, jetzt wisst ihr wieder etwas mehr.

Ich hoffe, Euch geht es auch gut. Ich habe weiterhin gar nichts zu klagen. Fühle mich pudelwohl!

Einen lieben Gruss

Foto’s

5 Reacties

  1. Jeroen:
    27 september 2015
    Mooi geel is niet lelijk! Zijn dat al herfstkleuren? Wel enorm mooi!
    Was het plan om uiteindelijk in Patagonie te komen? Was afgelopen week een BBC programma over. Fabelhaft!

    groetjes
    Jeroen
  2. Theo Wesker:
    27 september 2015
    Hoi Karin,
    De mijnramp bij Silverton, een paar weken terug, kleurde de rivier geel maar dat het ook de bomen zou kleuren had ik niet verwacht. Jeroen zal wel gelijk hebben denk ik dan maar. Overigens hebben we hier wel veel regen en wat lagere temperaturen maar afgezien van de blaadjes van de Rus is er hier nog niet veel verkleurd. Je hebt inmiddels wel een nieuwe weg langs je huis liggen en ik moet zeggen, de stenen liggen allemaal weer keurig recht. Het zal jou natuurlijk voorlopig een zorg zijn en terecht.
    Wat een prachtige fotoreeks heb je gemaakt van de bergen. Jammer dat je die moet verlaten maar ik neem aan dat je op weg naar Flagstaff een hoop moois gaat genieten. Met een blik op de kaart gok ik een tocht langs de Canyons maar ik wacht wel af wat voor moois je ons laat zien.
    goeie reis en tot het volgende journaal!
  3. Ellen:
    27 september 2015
    Hey Karin,
    Wat een adembenemende en jaloersmakende foto's. Wauw, jij bent echt een bevoorrecht mens om dit te mogen aanschouwen en ik ben blij dat ik je ken, zodat ik een op afstand een beetje mag meegenieten. ik heb je teksten gekopieerd en geplakt in googletranslate. Dan krijg ik nog steeds niet alles helemaal correct mee, maar dan snap ik er meer van. Vooral nieuwsgierig naar Don uit Denver, haha, helaas geen foto gevonden. Hier gaat alles zijn normale gang. De klassen wennen al helemaal en we beginnen allemaal onze draai te vinden. De eerste proefwerken zijn alweer achter de rug. ik heb hele leuke klassen. Twee mh brugklassen, met ongelooflijk lieve en gemotiveerde kinderen. Een plusklas met de gebruikelijk opstartprobemen en een mavo2 klas met hele enthousiaste kinderen die ik langzaamaan aardig begin te temmen. De theaterproductie gaat super, we zijn helemaal in het verhaal van Alan Turing gedoken en het belooft weer echt iets moois te worden. Wat ook erg leuk is is dat mijn jongste, Sterre, ook in de brugklas zit. Ze heeft het waanzinnig naar haar zin en fietst met groot plezier de 13 km naar school.
    Je lokaal houd ik zo goed mogelijk bij, al geef ik niet elke dag les, dus soms kom ik en tref ik een chaos aan...
    ik hoef niet te zeggen dat je moet genieten, want dat is wel duidelijk. Ik kijk weer uit naar je volgende verslag! dikke zoen en take care!!
    Ellen
  4. Karin:
    27 september 2015
    Ellen, je moet beter kijken, dan vind je wel een foto....... fijne dag verder
  5. Paul Wiegmans:
    28 september 2015
    Beste Karin,

    Wat een prachtige verhalen. Leuk om te lezen. Dat Duits lezen gaat mij best goed af. Alleen Romme begrijp ik niet. Google Translate vertaalt dat als "rare vent". Is dat een spel? Wat een prachtig land is dat. Jaloers, zover kan ik in Nederland niet kijken. Veel succes en tot ziens!