19. - 26. Juli 2017

26 juli 2017 - Bend, Oregon, Verenigde Staten

Hallo Freunde,

ich endete meinen letzten Bericht mit "Ich wollte eigentlich das Kratergebiet vom Mt. Helens besuchen. habe aber soeben gehört, dass die Strasse noch nicht offen ist, schade" und es kam doch anders. Kaum hatte ich die Fotos für euch auf dem Blog, kam ich ins Gespräch mit der Bibliothekarin. Sie erzählte mir, dass sie am Vortag mit dem Mountain Bike die gesperrte Windy Ridge Strasse zum Spirit Lake gefahren sei und dass es kein Problem sei. Na also, dann: Karte packen und schauen, wo ich übernachten konnte. Sie telefonierte noch mit den Leuten vom Forest Service, die mir erlaubten, bei der Abzweigung zur Passstrasse, beim Sno Park zu zelten. Da kurz vor dieser Abzweigung auf der Karte auch noch ein Wasserfall eingezeichnet ist, wusste ich, dass ich auch zu genügend Wasser komme (das ist nämlich für mich am Abend das wichtigste...). Nach gut drei Stunden Fahrt (es ging alles aufwärts) erreichte ich den Sno Park, ein idealer Ort mit WC und selbst einem Shelter. Am Abend musste ich einem "orientierungslosen" Autofahrer auf der Karte zeigen, wo wir waren und den Weg erklären zu seinem Ziel. Weiter war ich "fast" alleine: Mäuse oder Chipmunks haben in der Nacht den Weg in meine Provianttasche zu Nüsschen und Schoggi gefunden :(

20. Juli

Ohne Gepäck fuhr ich am Morgen die 16 Meilen zum Spirit Lake hoch. Schon super, wenn man die ganze Strasse für sich alleine hat. Warum fuhr ich dann immer am rechten Strassenrand?? Trotz leichtem Nieselregen und Nebel genoss ich die Fahrt durch die immer eindrücklich werdende Landschaft. Bei den Viewpoints gab es viel Information über den gewaltigen Ausbruch vom 18. Mai 1980, der die eine Seite vom Mount Helens im wahrsten Sinne des Wortes "wegbombardiert" hatte. Der Wasserspiegel des Spirit Lake stieg dadurch um rund 200m an und noch heute schwimmen Tausende von toten Bäumen am Seeufer.

Zurück beim Sno Park fuhr ich mit Gepäck weiter über den Elk Pass und in einer Abfahrt zum Swift Reservoir. Auf dem Camping erwartete mich die Besitzerin mit good news: "shower is free for cyclists and we have good beer".

21. Juli

Mein heutiges Ziel war das Columbia River Gorge Gebiet. Um dorthin zu gelangen, musste ich zuerst den Oldman Pass überqueren. Nach einer 40km langen Abfahrt erreichte ich die Brücke "Bridge of the Gods". Diese Brücke über den Columbia River verbindet Washington mit Oregon.Mitten auf der Brücke rief mir ein Autofahrer zu:"Welcome to Oregon". Am Ende der Brücke dann die Zahlstelle, die Frau im Häuschen rief mir zu: "You only have to pay for the other direction", worauf ich antwortete:"I don't come back, thank you". Was für ein Empfang in meinem zweiten US-Staat! Die letzten Kilometer zum Camping "flog" ich mit 30 km/h über den Interstate 84. Der Camping war "full", aber nach zwei Telefonaten des Camp Hosts konnte dieser mir doch noch einen freien Platz zuweisen. Der einzige Nachteil dieses Campings ist, dass die Güterzüge oft, lang und laut am Camping vorbei fahren...

22. Juli

Heute ein warmer Tag! Nach dem Einkaufen in Hood River und einem "Happy Birthday" Song nach Colorado ging es auf second roads (die 16% Steigung war dann doch etwas zu steil...) Richtung Mount Hood, wieder so ein Prachtsding von einem Vulkanberg. Zwischenstopps in Odell und Parkdale (Orte von nichts), um vorallem den Durst zu löschen. Die letzten 15 km fuhr ich wieder in den kleinen Gängen, die Passstrasse zum Bennett Pass begann. Am Fusse des Mount Hood den Sherwood Forest Campground zu wählen, wäre eigentlich logisch gewesen, trotzdem fuhr ich bis zum Nottingham Forest CG. Die Abkühlung im Fluss war genial!

23. Juli

Auch heute ein sonniger Tag. Nach gut 1,5 Stunden erreichte ich den Bennett Pass. Von dort aus genoss ich die Aussicht auf den Mount Hood (wo man übrigens auch im Sommer skifahren kann). Nach einer Abfahrt stand noch ein zweiter Pass vor mir, der Blue Box Pass. Kurz nach der Passhöhe verliess ich die Hauptstrasse und fuhr auf der Skyline Rd weiter. Die vielen Bäume versperrten mir zwar oft die Sicht auf den Sky, boten mir aber viel Schatten an diesem Tag! Die Strasse wurde auch immer schmaler, dachte, ich sei auf einem Radweg, die 10 Motorradfahrer bewiesen mir dann das Gegenteil. Heute "wollte" ich wild zelten, weil kein Zeltplatz vorhanden war. Ich musste auch nicht lange suchen, bis ich an einem Fluss in einer Waldlichtung mein Haus aufstellen konnte.

24. Juli

Auch heute begann die Fahrt zu einem Pass (ohne Namen). Das Bäume zählen wäre etwas mühsam geworden, darum entschied ich mich für die Autos: 8 in 2,5 Stunden, nicht schlecht. Kurz nach der Passhöhe einen Blick auf den Mount Jefferson, den nächsten Vulkanberg. Nach einer 30 km langen Abfahrt erreichte ich das Städtchen Detroit, Zeit zum Lunchen. Das heute gewählte Menu Omelette Mediterranee (Omelette mit Artischocken, Pilzen, Oliven, Feta, Kapern, Melonen, Äpfel, dazu Rösti mit Muffin und Konfitüre) würde ich nicht weiter empfehlen...schon besser war dann das Mandeleis ein paar Kilometer weiter in Idanha. Da schon wieder ein Pass auf mich wartete, ging es am Nachmittag auf den letzten 20 km Kilometern bis zum wunderschön gelegenen Riverside Camping (der Name sagt alles) wieder aufwärts.

25. Juli

Das Aufwärtsfahren (und auf die Abfahrt freuen) nahm heute seine Fortsetzung. Der Santiam Pass liegt auf 1450 m, das heist, dass man beinahe die Baumgrenze erreicht. Deshalb war dann die Aussicht auf den Mount Washington und die im Hintergrund erscheinenden Three Sisters umso schöner! Am frühen Nachmittag erreichte ich das Bijou-Städtchen Sisters. Zur Feier des Tages (und zur Feier, dass mein Brother Peter heute seinen 60-igen Geburtstag feiert) gönnte sich seine Sister ein feines Nachtessen in einem Mexikanischen Restaurant. Ein nettes Gespräch mit den Tischnachbarn Kerry und seiner Frau Teddy endete mit Kerrys Worten:"If I am 25 years old again, I would do the same thing like you do"..

26. Juli

Heute dann "nur" nach Bend, die Outdoorstadt von Oregon. Leider hat es keinen Camping, so habe ich für nächste Nacht in einem Inn ein Zimmer gemietet. Auf der Fahrt hierhin tolle Aussicht auf die Three Sisters!

Heute Nachmittag noch meine Wäsche "entsalzen" und morgen geht es auf dem Cascade Lakes Hw weiter Richtung Crater Lake NP. Es rollt!

Wünsche euch allen eine gute (Ferien)Zeit!

Foto’s

2 Reacties

  1. Richard:
    27 juli 2017
    Wow, dat klinkt weer prachtig allemaal. Goed om te lezen Karin! Van een vorige reis door de Rocky Mountains weet ik dat je een bel had om beren weg te jagen. Hoe zit dat in Oregon?
  2. Ellen:
    27 juli 2017
    Lieve Karin, wat fantastisch weer allemaal. Ik geniet van de foto's en de verhalen!! Xxx