20. - 25. Oktober

26 oktober 2015 - Villa Pehuenia, Argentinië

Hallo liebe Leute,

Schon wieder 6 Tage vorbei seit meinem letzten Bericht.

Aus den 2 restlichen Tagen bis Victoria, wo ich dann (endlich) die Autobahn verlassen konnte/sollte/musste, machte ich 2,5 Tage, weil es mit den Unterkünften besser aussah.

20.10.

Die letzte Nacht verbrachte ich in Chillan, eine relativ grosse Stadt, mit einem Skigebiet in der Nähe, wo auch unsere Schweizer dieses Jahr wieder trainiert hatten.

Zur Zeit meines Besuches war die Stadt aber aus einem andern Grund ''bekannt''. Im Moment findet die U-17 WM Fussball in Chile statt. Am 21.10. spielte Argentinien gegen Deutschland hier (inzwischen ist dieses Spiel natürlich längst gespielt). Ja, wenn es die Schweiz oder Holland gewesen wäre, dann..... wäre ich vielleicht auch nicht länger geblieben.

Also ging es weiter auf der Autobahn. Heute fiel mir aber auf, dass der Verkehr (sprich Lastwagen) beträchtlich abnahm, und dass es zwischendurch schon ganz still war oder dass ich sogar die Võgel zwitschern hörte. Auch die Landschaft veränderte, ich begab mich plötzlich in Nadelwaldgebiet. Aber nicht nur der Verkehr nahm ab, auch die Anzahl Raststätten zum Essen und Pausieren.....

Heute sollte es endlich möglich sein, einen Zeltplatz zu finden. Bei den ''bekannten'' Wasserfällen Saltos del Laja hatte es laut Karte einige Plätze.

Im Prinzip waren noch alle geschlossen, aber bei einem erlaubte mir der Besitzer, das Zelt aufzustellen (siehe Foto). Es hatte Wasser und eine ''Toilette'', alles was ich brauchte.

Nach dem Besuch der Wasserfälle gönnte ich mir ein Stück Himbeer-Meringue-Torte und ich realisierte, dass mein Gluscht (Appetit) auf Süssigkeiten (viel Schokolade!) wahrscheinlich mit den tieferen Temperaturen zusammenhängt.

21.10.

Heute wieder ''etwas'' Gegenwind auf den gut 90 km nach Collipulli. Das Highlight von heute: Für ca 15 km sollte ich eine ''Abkürzung'' nehmen, um die Stadt Los Angeles zu umfahren (dort bin ich ja schon gewesen....) Somit musste ich die Ruta 5 für eine Zeit verlassen. ''Präzis beim Blinken'' fuhr ein 4x4 Auto mit Holländischem Kennzeichen an mir vorbei! Ich winkte, hatte aber keine Ahnung, ob die Leute mich gesehen hatten. Nach dem Passieren der Zahlstation (resp umfahren der Barriere) sah ich das Auto weiter vorne stehen und die Leute kamen auf mich zu! Das war doch überraschend: Ein Ehepaar aus Sneek, das mit ihrem Auto 4 Monate in Südamerika unterwegs ist. Kurz ein paar Worte gewechselt. Es kann sein, dass wir uns noch einmal treffen. Dann wirds zu einem Bier oder Glas Wein reichen. 

Auch heute wieder eine Veränderung der Landschaft: es wurde hügeliger und die Gangschaltung an meinem Fahrrad konnte wieder mal benutzt werden!

In Collipulli fand ich direkt an der Ruta 5 eine Unterkunft. Je weiter südlicher, je billiger die Hostals, aber nicht unbedingt schlechter. 

22.10.

Heute der letzte (halbe) Tag auf der Ruta 5 und ich war doch froh!!! Auf den letzten Kilometern hatte ich schon eine wunderbare Aussicht auf das Gebiet der nächsten 2 Tage: die Vulkane Tolhuaca, Lonquimay und Llaima zeigten sich in voller Pracht! (beinahe zu viel Sonnenlicht!).

Das Erreichen der Ausfahrt ''Victoria'' nach ca 650 km fühlte sich wie ein kleiner Sieg an.

Den freien Nachmittag verbrachte ich auf der ''Plaza'', wo sich nebst mir auch viele Einheimischen Gratiszugang ins Internet verschaffen wollten. Das Netz war dadurch überlastet und ich landete schlussendlich im teuersten Restaurant der Stadt, um all meine ''wichtigen'' Mails und WhatsApp usw zu schicken.

23.10.

So, heute begann meine eigentliche Reise! Von Victoria aus sollte es ostwärts Richtung Argentinien gehen. Die Distanzen sind hier etwas grösser, so dass dies mit dem Bike einige Tage in Anspruch nehmen wird.

Als heutiges Ziel hatte ich mir die ''Suizandina'' (http://www.suizandina.cl) gesetzt, ein Hotel, Hostel, Restaurant, Camping, 83 km von Victoria entfernt. Blauer Himmel, Aussicht auf die 3 Vulkane von gestern, ländliche Umgebung, gute Strassen, wenig Verkehr, was wollte ich mehr? Vielleicht etwas weniger Gegenwind, aber den werde ich bis Weihnachten noch mehr haben....

Es war eine Genussfahrt!! Dass ich dann in Curacautin im Cafe ''Karin'' noch fein lunchen konnte, war ein Extra.

Bei meiner Ankunft am späten Nachmittag war das Wetter so gut, dass ich mich für den Camping entschied. Heute neue ''Haustiere'': Lamas und Alpacas!

Ja, und es wurde Schweizerdeutsch gesprochen: nebst der Besitzerin Ivana (Schweizerin/Chilenin) waren 2 Praktikantinnen anwesend (eine Bündnerin und eine Aargauerin, die die letzten 6 Jahre auf dem Bödeli als Polizistin für Ruhe und Ordnung gesorgt hatte), sowie eine Gruppe Walliser, die hier auf Skitouren unterwegs waren.

Am Abend lag ich für mehr als eine Stunde auf dem Massagetisch bei Ivana: meine Beine und mein Rücken fühlten sich danach wie neugeboren an!.

24.10.

Heute war nur eine kurze Etappe nach Lonquimay geplant. Ich wusste, dass nach ca 10 km ein Tunnel (Tunel Las Raices) kommen würde, wo ich mit dem Fahrrad nicht hindurchfahren dürfte. Ich musste auf einen Truck, Pick-Up oder Lieferwagen angewiesen sein.

Dieser Tunnel wurde in den 30er Jahren als Eisenbahntunnel gebaut, und wurde in den 90er Jahren in einen einspurigen Strassentunnel umgebaut.

Ich wartete etwa 3/4 Stunden, bis ein geeignetes Fahrzeug kam (an Tankwagen, gefüllten Lieferwagen, vollgestopften Personenwagen hatte ich nichts): ein Pick-Up und erst noch sehr vertrauenswürdige Personen, ein Zöllner und eine Zöllnerin auf dem Weg zur Arbeit.

Nach 4,5 km Tunnel lud ich meine 7 Sachen (es sind genau 7 Sachen!) wieder auf das Fahrrad und die Fahrt konnte weitergehen.

Unzählige Fotostops und das ständige Zurückschauen sorgten dafür, dass ich doch den ganzen Tag unterwegs war. Diese Art Landschaft gefällt mir doch wieder besonders gut und dadurch merkte ich gar nicht, dass es eigentlich sehr frisch (kalt?) war.

In Lonquimay fand ich ein gutes Hostel (inkl. heisser Dusche!!)

25.10.

Für heute war die Wettervorhersage nicht viel versprechend: Regen und kalt (8 Grad). Ich hatte zwei Varianten in meinem Kopf:

1. Wenn das Wetter nicht all zu schlecht ist, fahre ich bis Icalma, Grenzort zu Argentinien, 75km entfernt, wobei die letzten 35km Schotterstrasse (laut Beschreibung ''rough''). Somit würde ich morgen früh den Paso Icalma nach Argentinien überqueren.

2. Bei sehr schlechtem Wetter wollte ich sowieso die 40 km nach Liucura fahren (bevor der Schotter anfängt). Ich wusste nicht, ob es dort eine Unterkunft hat.

Zur Zeit des Schreibens ist es Möglichkeit 2 geworden: kalt und nass erreichte ich Liucura und: es hat eine (saugute) Unterkunft (wieder billiger...), die heisse Dusche auch schon gehabt (aber vielleicht gönne ich mir noch mal eine...), die Heizung steht an, die Kleider sind schon bald wieder trocken und morgen sollte es besseres Wetter sein. So werde ich mit der Schotterstrasse beginnen und den Pass auch noch überqueren.

Ja, und wenn ich weitergefahren wäre, hättet Ihr noch länger auf einen Bericht warten müssen....

26.10.

Das Warten gestern hat sich gelohnt:

Heute Superwetter, bin in Agrentinien angekommen und die Landschaft wird schöner und schöner. Fuer Fotos müsst Ihr noch etwas Geduld haben.

Foto’s

3 Reacties

  1. Bärble:
    26 oktober 2015
    Hei Lina!
    Du bisch eifach ungloublech!
    Ich freue mich schon auf die nächsten Berichte, von deiner "eigentlichen" Reise, auf die du schon so lange wartest...! Fahr guet! Bärble
  2. Theo Wesker:
    28 oktober 2015
    Hallo Karin,
    Ik heb je foto's weer bekeken en je kaart bestudeerd. Het is wel opgeschoten zo over de hoofdweg maar ik begrijp dat je het niet erg vond om Ruta 5 te verlaten! Toch prachtig al die bergen om je heen en de eerste foto's van Argentinië beloven veel goeds. Jammer dat de temperatuur wat tegenvalt maar je gaat de zomer tegemoet! We gaan dit weekend een flesje van je openen en op je gezondheid toasten!
    Groetjes,
    Theo en Lidy
  3. Wim:
    2 november 2015
    Wauw wat een prachtige foto's! Mooi uitzicht zo vanuit je tent. Je schiet inderdaad al flink op.
    Enjoy